Auto polieren: Damit dein Auto wie neu aussieht.

Warum eigentlich das Auto polieren?

Der Autolack ist vielen schädlich Einflüssen ausgesetzt. Dadurch verliert der Lack mit der Zeit sein gutes Aussehen. Was jedoch noch viel wichtiger ist, der Decklack verliert dabei auch seine schützende Wirkung.

Durch welche Einflüsse wird der Lack denn eigentlich überhaupt geschädigt?

  • Mechanische Einflüsse.
  • Wetter und Umwelteinflüsse.
  • Chemische Einflüsse.

Wenn der Lack mechanisch angegriffen wird.

Gerade wenn du regelmäßig auf der Autobahn unterwegs bist, ist der Steinschlag für dein Auto ein wichtiges Thema. Gerade der Lack auf der Haube ist besonders stark betroffen. Je nach der Formgebung des Autos kann auch der Bereich über der Windschutzscheibe sehr empfindlich auf Steinschlag reagieren. Wenn der Lack dabei bis auf das blanke Metall beschädigt wird, ist der Korrosion Tür und Tor geöffnet. Der Steinschlag im Bereich des Stoßfängers sieht zwar hässlich aus, da die meisten Stoßfänger heute aber aus Kunststoff gefertigt sind, handelt es sich dabei dann nur um ein optisches Problem.

Du hast dein Auto auf dem Parkplatz eines großen Discounters abgestellt, um in Ruhe einkaufen zu gehen? Jetzt ist dein Auto besonders gefährdet: Schnell sorgt die Unachtsamkeit netter Mitbürger mit ihrem Einkaufswagen für hässliche Lackkratzer an deinem Auto. Oder andere Kunden quetschen sich mit ihren Einkaufstüten und Taschen durch die meistens engen Parklücken vorbei an deinem Auto und hinterlassen dabei den ein oder anderen Kratzer.

Auch Pflegefehler bei der Autowäsche können Kratzer verursachen und den Lack schädigen. So hat sich ja auch der Begriff der „Waschanlagenkratzer“ in den allgemeinen Sprachgebrauch eingebürgert. Aber auch ungeeignetes Pflegeequipment oder Vorgehensweise beim Waschen mit der Hand sorgen für Lackschäden. Dabei führt die schleifende Wirkung von Staub und Schmutz bei der Handwäsche zu vielen kleinen Kratzern.

Über den Angriff auf den Lack durch Wetter und Umwelteinflüsse.

Gerade im Sommer dehnt die Hitze der Sonne den Autolack. Dieser wird dadurch mit der Zeit porös, was dazu führt, dass Schadstoffe eindringen können und den Lack bis in tiefere Schichten schädigen können. Die UV-Strahlung des Sonnenlichts baut die Bindemittel an der Lackoberfläche ab. Dadurch verliert der Lack seinen Glanz.

Durch den sauren Regen bilden sich tropfenförmige kleine Flecken durch eine Anätzungen der Lackoberfläche.

Unter Flugrost versteht man punktuelle Flächenübergreifende Korrosionserscheinungen auf der Lackoberfläche. Fachleute unterscheiden dabei mehrere mögliche Ursachen für Flugrost wie zum Beispiel:

  • Niederschläge aus Kaminen aus der metallverarbeitenden Industrie
  • Funkenflug und Abbrand von Oberleitungen der Eisenbahn.
  • Abrieb von Bremsstaub
  • Salzkristalle vom Streusalz im Winter

Aggressive chemische Stoffe schädigen deinen Lack bis in die untersten Schichten.

Auch die Wahl deines Parkplatzes kann dazu beitragen, das dein Lack angegriffen wird. Ich habe zumindest die feste Überzeugung, das mein angestammter Parkplatz mehrere Vogelfamilien extrem verärgert. Anders kann ich mir nicht erklären, das mein Auto, wenn ich es an einem bestimmten Platz parke, regelrecht zugeschissen wird. Vielleicht kennst du das ja auch. Dieser Vogelkot schädigt, wenn er nicht zeitnah entfernt wird, nachhaltig den Lack.

Aber auch das Parken unter Bäumen kann schädlich sein. Baumharz fällt dabei auf dein Fahrzeug, und kann den Lack bis in die unteren Lackschichten beschädigen.

Sogar Bienenkot wirkt sich schädigend auf deinen Autolack aus. Es bilden sich bräunlich gelbe Flecken, die in der Form an ein Komma erinnern.

Baumharze und Tierexkremente sind aggressive chemische Stoffe, die den Lack schädigen und immer zeitnah entfernt werden müssen. Zum Beispiel mit Reinigungsknete für den Lack oder auch mit Baumharzentferner. Aber auch tote Fliegen und Insekten sollten nicht unnötig lange auf dem Lack verbleiben. Ein guter Insektenentferner kann da sehr hilfreich sein.

Wann solltest du dein Auto polieren? – Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter: Über den richtigen Zeitpunkt.

Experten raten dazu, das Auto ein bis zweimal im Jahr zu Polieren. Wenn du dich für ein mal im Jahr entscheidest, dann ist sicherlich der Frühlingsanfang der ideale Zeitpunkt.

Warum ist es Sinnvoll zweimal im Jahr das Auto zu polieren?

Das so genannte Auto polieren ist eigentlich ja nur ein Teilschritt von einer Lackaufbereitung, auch wenn im Sprachgebrauch meistens nur vom „Auto polieren“ gesprochen wird.

Eine Lackaufbereitung beinhaltet die folgenden Arbeitsschritte:

  • Auto waschen
  • Prüfen des Lackzustandes
  • Festlegung der nötigen Arbeitsschritte, je nach Lackzustand erfolgt jetzt eine
  • gründliche Reinigung der Lackoberfläche mit Reinigungsknete
  • Entfernung von stumpfen und verwitterten Lackschichten sowie von Kratzern mit einer Schleifpolitur
  • Erhöhung des Glanzgrades des Lacks mit Hilfe einer Politur
  • Versiegeln der Lackoberfläche zum Beispiel mit einem Wachs oder einer Nanobeschichtung

Wenn ich diese Prozedur zweimal im Jahr durchführe bin ich auf der sicheren Seite. Idealerweise trage ich mir die Lackaufbereitung ein mal im Herbst und ein mal im Frühjahr in meinen Kalender ein. Durch die regelmäßige Pflege ist der Aufwand dann auch geringer, als wenn ich einen Lack aufbereiten muss der seit Jahren nicht mehr gepflegt wurde.

Wenn ich die Lackkonservierung dann noch regelmäßig, zwischen diesen beiden Terminen, zum Beispiel mit einem Sprühwachs auffrische, steht einem gepflegten Auftritt mit meinem Auto nichts mehr im Weg.

Das Auto richtig polieren: Was heißt das eigentlich?

Wie schon weiter oben erwähnt, handelt es sich beim „Auto richtig polieren“ ja eigentlich immer um eine komplette Lackaufbereitung. Und die besteht aus mehreren aufeinander aufbauenden Arbeitsschritten.

Schritt 1: Das Auto waschen

Zur Autowäsche gehört die Reinigung der Reifen und Felgen sowie die Oberwäsche der Karosserie.

Bei der Oberwäsche der Karosserie unterscheidet man drei Arten der Wäsche:

  • Die Autowäsche von Hand
  • Die Wäsche des Fahrzeugs mit einem Hochdruckreiniger
  • Die Fahrzeugwäsche in der Autowaschanlage

Bei der Handwäsche ist zu Beachten, dass es nicht an jedem Ort erlaubt ist sein Fahrzeug zu Waschen.

Schritt 2: Die Prüfung des Lackzustandes

Die Sichtprüfung: Mit einer Neonlampe und einer LED-Leuchte wird der Lack auf Beschädigungen geprüft. Beispiele für Beschädigungen sind Kratzer, Steinschläge, Schleierwolken, Verätzungen durch Tierexkremente und Baumharze.

Die Wasserprobe: Hierbei wird Wasser auf den Lack gesprüht. Perlt das Wasser ab oder zerfließt das Wasser flächig?

Die Fingernagelprobe: Wenn man mit dem Rücken des Fingernagels über den Lack fährt, überprüft man, ob sich der Lack rau oder glatt anfühlt.

Schritt 3: Das Auto polieren vorbereiten.

Optionaler Arbeitsschritt: Ein sauberer Motor gehört zu einem gepflegten Automobil einfach dazu. Schließlich möchtest du dir beim Motoröl prüfen ja keine schmutzigen Hände holen.  Den Motorraum kannst du mit einem Hochdruckreiniger Vorreinigen. Danach sprühst du die Motorteile mit einem Universalreiniger ein. Nach kurzer Einwirkzeit kannst du den Schmutz dann mit einem Putztuch abwischen.

Felgen und Reifen reinigen: Als Erstes sprühst du die verschmutzten Felgen mit einem guten Felgenreiniger ein. Gute Produkte haben meistens einen sogenannten Wirkindikator an Bord. Das heißt der Wirkstoff verfärbt sich nach dem Aufsprühen nach einer gewissen Zeit zum Beispiel in rot. Die Chemie hat dann ihre Wirkung getan und die Felge kann mit einem Wasserstrahl oder mit einem Hochdruckreiniger gereinigt werden. Nach dem Trocknen kannst du die Reifen dann noch mit einem Reifenglanzgel behandeln, damit auch sie wieder wie neu aussehen.

Optional: Wenn entsprechende Flecken auf dem Lack sind, kann als erster Schritt eine Lackvorbehandlung mit Insektenentferner, Teerentferner oder Baumharzentferner erfolgen.

Lackreinigung mit Knete: Wenn du mit den Fingerkuppen über den Lack fährst und sich das irgendwie stumpf anfühlt, dann brauchst du jetzt die Lackknete. Als Erstes formst du mit ca. 25gr. Knete eine möglichst runde Scheibe. Als Gleitmittel wird nun eine ca. DIN A4 große Fläche auf den sauberen und trockenen mit einem Detailer besprüht. Nun wird die Reinigungsknete solange ohne Druck mit Rechts/Linksbewegungen über den Lack bewegt, bis die Oberfläche glatt wie Glas ist. Für die weiteren Arbeitsschritte haben wir nun die ideale Oberfläche.

Schritt 4: Kratzer, Hologramme und Swirls auspolieren

Was sind Swirls?

Swirls sind feine meist kreisrunde Kratzer. Sie werden meistens von der Waschanlage verursacht. Die Handwäsche ist schonender, es können sich aber trotzdem leichte Kratzer bilden.

Was sind Hologramme?

Bei den Hologrammen handelt es sich meistens auch um feine kreisrunde Kratzer. Hologramme werden meistens durch das Polieren verursacht.

Was musst du bei Kratzern beachten?

Feine Kratzer lassen sich noch ohne große Probleme auspolieren. Ist der Kratzer zu tief, oder reicht er schon bis auf die Grundierung, oder das Blech, dann hilft nur noch ein Smart Repair.

Was benötigst du für das auspolieren von Kratzern?

Als erstes natürlich eine Politur. Für die Beseitigung von starken Verwitterungen und Kratzern muss die Politur eine hohe Schleifwirkung haben. Je besser der Lackzustand ist, desto weniger Schleifwirkung muss die Politur haben. Als Zweites benötigen wir ein Polierpad. Für eine hohe Schleifwirkung wählen wir ein hartes Polierpad. Für eine niedrige Schleifwirkung wählen wir entsprechend ein mittelhartes Polierpad. Ein weiches Polierpad würden wir dann zum Auftragen einer Wachsschicht benutzen. Nach dem Poliervorgang wischen wir die Politurreste mit einem Mikrofasertuch ab.

Wann benötigst du eine Poliermaschine?

Im Prinzip kannst du auch mit einer Handpolitur dein Auto richtig polieren. Das Auto Polieren mit der Hand kostet jedoch Kraft und jede Menge Zeit. Eine Autopoliermaschine ist da eine große Hilfe. Für ein professionelles Ergebnis ist die Poliermaschine auf jeden Fall Pflicht. Im Grunde genommen werden zwei Arten von Poliermaschinen angeboten. Exzenterpoliermaschinen und rotative Poliermaschinen. Aber dazu später mehr.

Das Auto polieren: mit der Hand oder der Maschine.

Das Polieren mit der Hand: Angenommen du hast dein Auto gewaschen und hinterher mit Lackknete bearbeitet, dann kannst du jetzt mit der Handpolitur beginnen. Überdies sollte der Lack beim Auto polieren kühl und trocken sein. Der Lack sollte keinesfalls in der prallen Sonne poliert werden, sondern immer im Schatten. Für die Handpolitur gibt es spezielle Polierhilfen. Das Polierpad wird mittels Klettverschluss auf die Polierhilfe befestigt. Dann werden 3 bis 4 erbsengroße Kleckse der Politur auf das Auftragepad gegeben und leicht mit dem Finger verteilt. Zum Schutz deiner Hände solltest du Einweghandschuhe benutzen. Du kannst das frische Polierpad dann noch etwas mit destiliertem Wasser benetzen. Arbeite immer in ca 40 mal 40 cm großen Abschnitten. Zuerst wird die Politur ohne Druck im Kreuzstrich auf der Fläche verteilt. Dann kannst du die Fläche in 3 bis 4 Durchgängen, wieder im Kreuzstrich, polieren. Die Politurreste kannst du jetzt mit einem sauberen Mikrofasertuch abnehmen. Sofern dir das Ergebnis gefällt, nimmst du dir die nächste Fläche vor, ansonsten wiederholst du den Arbeitsschritt einfach noch einmal.

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